Man fängt an mit diesem einen Reim
und weiß, das man nicht bei einem bleibt.
Dann kommt der zweite Reim
eingereiht.
Und ich bleib dabei.
feilsenfeist.
Jaaa, in Wirklichkeit heißt es felsenfest.
Doch die Leute hör'n mir eh nicht zu und denken danach nur "Echt voll fett!"
oder sowas wie "Ey du Spast, das war ja voll der Mist.".
Doch lieber hör' ich Zweckreime,
als blöde Moralpredigten von Vollgekifften.
Kann man denn nicht einmal auf alles scheißen?
Oder zumindest auf soviel, dass in euren Vorträgen nicht
die Worte Wal- und Delfinfang, Umweltverschmutzung und Menschenrecht
vorkommen, das is' doch echt'n Dreck.
Mir is' echt egal, wie diesen Text hier irgendjemand findet,
Ok, nicht ganz egal, denn ich bin vierzehn und ich bin des
nicht gewohnt dazustehen,
doch jetzt bin ich ob'n und warte eben
auf ein paar Klatscher,
obwohl das da grad
nichts über mich aussagt, denn jeder, der mich kennt,
weiß ich bin ein Ganz-oder-gar-nicht-Mensch.
Das heißt, es gibt danach einen tosenden Applaus
oder ihr hasst mich dann so noch alle.
Alles andere is' für mich inakzeptabel,
wie 'ne Zartbitterschokolade.
Ich bin jetzt wieder abgedriftet,
Jedenfalls die Kernaussage hier is',
dass auf Reime achten wichtig
ist. Du denkst auch g'rade "Mir nicht."
Aber, mit Reimen ist es doch immer schon schöner gewesen
doch passt immer auf, nicht sowas zu sagen, wie: "Ich habe einen Döner gegessen.",
nur damit es sich reimt, doch für mich is' es leicht,
denn ich bin nicht breit, wenn ich Gedichte [fehlende Silbe bitte hier einfügen] schreib.
Und gibt's mal ein Satzkonstrukt oder Wort, das sich nicht reimen lässt.
Erfindet man ganz ruckzuck noch was, bevor man's einfach bleiben lässt.
Wie ihr seht, macht es nix, dass die letzten paar Worte die gleichen sind,
wenn in den Silben und Sätzen zuvor noch die Reime sind
und natürlich klingt es geil, wenn mehr Silben als zwei sich reimen in
Poetry-Slam-Texten - am besten in deinen eigenen.
Ich bin so krass ich kann sogar Binnenreime cool klingen lassen.
Doch deine sind gar keine und klingen scheiße, während ich der beste Slammer bin.
Wenn er will, dann redet dieser Nano, noch viel schneller als alle anderen zusammen. JETZT:
Das hier soll nur eine Entschuldigung für alle vergangenen Poetry-Slam-Vorträge sein,
die du sehen musstest und dir gedacht hast, warum sich diese komischen Worte nicht reim'.
Bitte reimt doch mal richtig, es bleibt hier kein Lichtblick.
Ihr versucht zu reimen, doch kriegt nicht,
mal Applaus für euren eigenen Shit, ich
dreh durch und genau deswegen
geh ich hier rauf, und zeig's echt jedem.
Halt. Das artet aus. Ich bin nicht so. Jetzt denken alle falsch von mir,
die wem andern vorhin zugehört haben und jetzt bald nicht mir.
Hier gefällt es - verdammt das reimt sich nicht - hier gefallt es mir.
Doch durch jeden weiteren Text, den ihr hier noch vorträgt, erweckt ihr den Hulk in mir.
Obwohl eigentlich: Hier auf der einen Seite: Dr. Bruce Banner, der zum Hulk mutiert,
wenn er ganz, ganz, ganz wütend ist,
auf der anderen Seite wird Hulk zu mir,
wenn in sei'm Halbjahreszeugnis ein Genügend is'.
So tragen die beiden einen Kampf in meinem Körper aus.
Durch ihre Kraft kommen die Wörter raus,
die dieses Gedicht hier bild'n.
Während ich merke, dass ich wieder abgedriftet bin.
Denn hier soll es ja auch eine Message geben.
Man könnte auch sagen "Nachricht", aber das wäre so ih, das wäre so weih, das wäre so nicht wie die Austria's Next Topmodel Jury es sagen würde.
Apropos Austria's Next Topmodel, kennt ihr das Logo davon?
Ja genau das, wo sich diese Frau links an das kleine m rekelt. Wir
wissen doch alle, dass diese Frau der Bedeutung des Logos entgegenwirkt.
Kein Wunder, wenn sie ihren linken Arm so hält,
dass sie in der Größe von 2,37 cm am linken unteren Bilschirmrand
wie ein f aussieht. Oder is' das jetzt auch Mode?
Das Publikum ist gespannt, int'ressant,
wie der 14-jährige Spast hier oben sich zum Deppen macht.
Sie fragen sich, ob sein Image gefaked is', oder ob er jetzt ein Echtes hat.
Pech gehabt, ihr werdet es nie erfahren.
Er hielt sein Blatt nach unten, senkte den Lautstärkepegel seiner Stimme und blickte starr in die Menge und sagte: "Auf Wiedersehen!", obwohl man ihn nie wieder sah.
