[Verse 1:]
Yo, noch einmal will ich's wissen, du denkst, du hast dazu gelernt
Du denkst dir, diesmal könntest du sie dazu bringen, dir zu gehören
Du weißt, dass sie launisch ist, undankbar und eigensüchtig
Eifersüchtig ist das Aas, und für Streitereien berüchtigt
Das vermaledeite Miststück will dich alle Zeit für sich
Du wirst sie nicht mehr los, hat sie sich erst bei dir eingenistet
Ihr Freundeskreis ist voller kleiner Wichser, die dir erzählen, wie geil sie ist
Als wär es deine Pflicht dann beizupflichten
Doch du denkst, sie wertet dich auf
Ein wenig hebt sie diese ewig quälende Sterblichkeit auf
Sie sieht gut an dir aus, würd'st du sie den Wichsern lassen?
Was würden sie aus dieser wunderschönen Nixe machen?
Und sie hat Gefährtinnen, Kammerzofen, magisch von ihr angezogen
Schwachsinn reden ist bei einer schönen Frau was andres, oder?
Kann sich lohnen, kann in den Ruin zwingen
Hoff auf das Beste, du steckst schon viel zu tief drin
[Hook:]
Viele haben flüchtigen Kontakt, aber dich hat es gepackt
Man siehts dir an, denn du bist splitterfasernackt
Du stehst da, ausgezehrt vor deiner einsamen Liebe
Kunst ist eine reich verzierte, gierig dich zerfleischende Geliebte
Und sie stiehlt dir deine Zeit
Sie bringt dein Leben Stück für Stück in die Gewalt ihrer buntlackierten Krallen
Bild dir ein, es bleibt in der Familie
Kunst ist eine gierig von dir besitzergreifende Geliebte
[Verse 2:]
Man soll nichts oder wenig essen kurz vor dem Schlafen
Jetzt lieg ich wieder ewig wach, inzwischen knurrt mir der Magen
Ich hab nen Karneval im Kopf, ein Karussel das Fahrt aufnimmt
Sie ist begabt darin, Begabte früh ins Grab zu bringen
Denn sie mag es Schwarz zu tragen, muss ich Namen nennen?
Frag mal Lenz und Hemingway, Musil, Nietzsche, Kafka, denk
An Hölderlins Jahre im Turm, wenn nicht gleich der Sarg sind
Knast und Hospital stets solide zweite Wahl
Denk an den Club 27, füll die Luft im Herz mit Alkohol
Das Aas ist eine Last, das dir Krankheiten verpasst
Ein Succubus, eine Gorgone, eine Sphynx
Sie ist keine, die nachsichtlich lächelt, wenn du es nicht bringst
Auf das weiße Blatt Papier vor dir fallen giftige Blicke
Die deinen Brustkorb von hinten durchdringen als Stiche im Rücken
Erst kitzelt's, dann kribbelt's, dann brennt's
Bis du denkst ein Sternenhimmel glühend heisser Splitter um dein Herz lässt dich vor Schmerzen wimmern
[Hook:]
Viele haben flüchtigen Kontakt, aber dich hat es gepackt
Man siehts dir an, denn du bist splitterfasernackt
Du stehst da, ausgezehrt vor deiner einsamen Liebe
Kunst ist eine reich verzierte, gierig dich zerfleischende Geliebte
Und sie stiehlt dir deine Zeit
Sie bringt dein Leben Stück für Stück in die Gewalt ihrer buntlackierten Krallen
Bild dir ein, es bleibt in der Familie
Kunst ist eine gierig von dir besitzergreifende Geliebte
[Verse 3:]
Man fragt Frauen nicht, wie alt sie sind
Man fragt Studenten nicht, wie lang sie schon studieren
Mach dir selber weiß, der Weg sei das Ziel
Wie praktisch, da du eh grad auf der Strecke bleibst
Ein netter kleiner Hype ersetzt das Dach über dem Kopf nicht
Und sie lächelt breit, die Tage ragen tiefer in die Nacht
Und du schläfst nie richtig ein, und du wirst nie richtig wach
Sie stellt sich über alles, was du machst
Erscheint als Mesalliance, doch beansprucht alle Zeit und alle Kraft
Nicht nur sie ist eifersüchtig, du bist es auch
Du findst es raus, sobald du sie mit andern siehst, in Magazinen, im TV
Dieser dicke Bauch ist nicht von dir gemacht
Du hast sie geliebt, jetzt hängt sie mit diesem Typen ab
Ein wenig hast du's kommen sehen und trotzdem bist du überrascht
Gerade wenn sie fern ist, geht sie dir am nächsten, jetzt denkst du fieberhaft
Darüber nach, sie über Nacht zurück zu gewinnen
Denn sogar wenn sie verschwindet, so wirklich Schluss, ist erst, wenn sie es sagt
[Hook:]